Über den Hut schrieb ich ja schon, jenes geniale Kleidungsstück, das dem männlichen Träger nicht nur als individuelles Accessoire sondern auch als wirksamer Wetter-, Sonnen- und Regenschutz dienlich sein kann.
Heute will ich mich mal dem Thema widmen, wie denn nun ein Hut korrekt zu tragen, und noch viel mehr, wann und wo er nicht zu tragen ist.
Zuerst sei eines gesagt:
Ein Hut ist keine Mütze, er ist auch kein Cappi und keine Kapuze. Ein Hut ist ein Hut.
Und als solcher, ab jeglichen neu erworbenen Barbarentums der modernen Bevölkerung, hat der Hut an sich innerhalb geschlossener Räume mit wenigen Ausnahmen schlicht nix zu suchen.
Dürfen Damen ihren Hut doch zu vielen Gelegenheiten traditionell aufbehalten, so gilt für den männlichen Hutträger im Allgemeinen, dass der Hut stets nur dann auf dem Kopf sein sollte, wenn sich eine weitgehend unterbrechungsfreie Linie vom Kopf nach oben bis zum Himmel bilden liesse.
Wann also nimmt man den Hut vom Kopfe und wie tut man dieses?
Christliche Aspekte möchte ich mal aussen vor lassen, und damit wird es dann auch sehr einfach: Generell ist in geschlossenen Räumen spätestens beim Betreten des Raumes der Hut vom Kopf. Und er bleibt vom Kopf. So lange, bis der Herr Hutträger wieder unter freiem Himmel befindlich ist.
Wird jemand gegrüßt, so wird ebenfalls der Hut gelüftet. Dabei ist es egal, ob man dem anderen nur winkt, ihn mit einem leichten Nicken grüßt oder ihm die Hand zum Gruße reicht. (Mützen mit Schirm, privat getragen, sollte man als nicht-Barbar ebenso handhaben. Uniformträger wissen schon, wie mit ihren Mützen zu verfahren ist.)
Mützen ohne Schirm, Krempe oder ähnliches sind von jeglicher Abnehmetikette entbunden.
Unterhält man sich unter freiem Himmel, so wird auch dafür der Hut gelüpft und bleibt vom Kopf, bis das Gespräch beendet ist.
Das Abnehmen des Hutes erfolgt generell mit der linken Hand, um die rechte zum Gruß freizuhalten. Es ist darauf zu achten, den Hut so abzunehmen, dass der Blickkontakt zum Gegenüber dadurch nicht unterbrochen wird und dass das Gegenüber nicht die Innenseite des Hutes erblickt, die nicht selten von hässlichen Speckrändern geziert wird. Hält man den Hut in der Hand so tut man dies grundsätzlich mit der Öffnung zum eigenen Körper hin, wie gesagt… Speckränder.
Im Zweifel also gilt… Hut ab! Falsch machen, kann man damit eigentlich nichts (es sei denn, man befindet sich in einer Synagoge, da sollte man als Mann eine Kopfbedeckung tragen und das Tragen eines Hutes ist dabei angemessen, man kann aber natürlich auch zur traditionellen Kippah greifen).