Meine Haltung zur Drosselkom

Um das hier mal kurz zusammenzufassen und Klarheit zu verschaffen, in kurzen Punkten meine persönliche Haltung zur Telekom und zur Netzneutralität:

1. Wenn ISPs den Datenströmen nicht mehr Herr werden, steht es ihnen frei, ihre Angebote anzupassen. Hierfür stehen Preisanpassungen, Volumentarife, Bandbreitentarife und Zeittarife als Mittel zur Verfügung.
Der Markt wird Anbietern, die diese Wege gehen, Feedback geben und das wird sich regeln.
Volumentarife erachte ich dabei als am kritischsten, da der Empfänger das empfangene Volumen kaum bestimmen kann (Stichwort z.B. Mailbombs, ineffizient datenintensiv gespeicherte Webangebote, Schadsoftware). Darüber hinaus fordern Volumentarife ein Protokollierung, die im Sinne des Datenschutzes und der Telekommunikationsgesetzgebung fragwürdig ist.

2. Die heutige Technik gibt verschiedene Möglichkeiten, Dienste im Netz zu priorisieren. Wo dies technisch sinnvoll ist, halte ich das für in Ordnung, so lange dabei eine Gleichheit innerhalb einer technischen Gruppierung von Diensten gewahrt ist. VoIP oder eben live TV über Internet wären durchaus solche Fälle. Eine Trennung danach, ob ein Dienstanbieter den ISP am Umsatz beteiligt oder nicht, darf es dabei aber imho nicht geben. Gründe hierfür sind vielfältig. Z.B.: Was ist mit ausländischen Dienstanbietern oder mit unentgeltlich arbeitenden Dienstanbietern? Andere Gründe wurden in verschiedenen Artikeln diskutiert.

DSC_0414Ich kritisiere nicht generell Volumentarife oder Preiserhöhungen wenn sie denn nötig sind. Ich bestreite allerdings, dass die von der Telekom vorgebrachten Gründe durchweg stimmen und das sie eine solche Maßnahme erforderlich machen.
Ebenso bestreite ich, dass die von der Telekom gegenüber dem Endkunden geplanten Maßnahmen genügen, um die erwarteten von der Telekom proklamierten Kosten auch nur zu einem Bruchteil zu decken. Diese Kosten beziehen sich auf einen flächendeckenden Ausbau mit 200MBits soviel ich weiß. Einer Bandbreite, die den Download von ca. 20 Filmen in HD Auflösung erlaubt, während man einen einzigen Film schaut.

Das zumindest schliesse ich aus der aktuellen Berichterstattung.

In meinen Augen sollte die Telekom solcherlei Prestigeobjekte zurückstellen, und für den Moment darauf fokussieren, erstmal flächendeckend jene 16000kbit zu bringen, die sie eh jedem Kunden bereits seit Jahren in Rechnung stellt, auch wenn sie erheblich weniger liefert. Diese 16000kbit reichen auch, um z.B. HD Material zu streamen und werden damit dem Bedarf der Zeit erstmal gerecht.

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