Plop Bootmanager für Wetab/Ubuntu…

Da ich hiermit selber schon wiederholt Probleme hatte, hier mal eine schnelle Zusammenfassung, die auch funktioniert…

Voraussetzung für dieses Vorgehen ist ein Wetab mit installiertem Ubuntu Linux bzw. einem anderen Linux, welches GRUB2 als Bootmanager nutzt.

Warum Plop?

Nun… in meinen Augen ist Plop die wohl einfachste Variante, auf dem Wetab von USB Stick zu booten. Das wieder kann ganz verschiedene Anlässe haben, angefangen bei der Installation eines anderen OS, in meinem Fall meist aber das Rumprobieren mit live Images.

Nun denn, also im Schnelldurchlauf, was nötig ist:

Schritt 1 – Plop holen und an der richtigen Stelle unterbringen:

Holt Euch die aktuelle plpbt.bin von http://www.plop.at/de/bootmanager/download.html und kopiert sie als root in den Ordner /boot im Hauptverzeichnis des Rechners. Die Datei ist in einem zip Archiv. Nehmt unter Ubuntu die Version aus dem Unterordner „Linux“.

Schritt 2 – Plop für Grub zugänglich machen:

Ruft die Datei /etc/grub.d/40_custom als root in einem Texteditor auf und fügt die folgenden Zeilen unten ein:

menuentry "plop" {
 set root='(hd0,msdos4)'
 linux16 /plpbt.bin
 }

„hd0,msdos4″ stehen dabei für die Nummer der Festplatte und den Bezeichner der Partition.

Um hier die für Euch richtige Kombination herauszufinden öffnet Ihr am besten die Datei /boot/grub/grub.cfg mit einem Texteditor (diesmal NICHT als root, wir wollen hier nix verändern!) und sucht über die Suchfunktion nach “ menuentry ‚Ubuntu‘ „. Einige Zeilen unter diesem Text, sollte eine Zeile mit „set root“ beginnen. Übernehmt die Werte von dort.

Es gibt verschiedene Quellen im Netz, die an Stelle von „linux16 /plpbt.bin“ die Zeile wie folgt darstellen: „linux16 /boot/plpbt.bin". Das hat in meinem Fall nicht funktioniert, da so der Plop nicht von Grub2 gefunden wird. Es klappt scheinbar nur ohne "/boot" vorne, da der Ordner /boot direkt als Partition betrachtet wird.

Ist die Datei /etc/grub.d/40_custom entsprechend vorbereitet, muss Grub sich das ganze noch anschauen. Hierfür öffnet Ihr ein neues Terminal und gebt folgendes ein:

sudo update-grub

Damit zieht sich Grub2 die Änderungen rein und berücksichtigt sie beim nächsten Start.

Schritt 3 – Dafür sorgen, dass Grub2 auch auftaucht:

Da wir am Wetab in der Regel keine Tastatur zur Verfügung haben, um auf den Bootvorgang Einfluss zu nehmen, müssen wir Grub2 überreden, bei jedem Bootvorgang aufzutauchen.

Hierzu brauchen wir die Datei etc/default/grub. Auch diese ist wieder in einem Texteditor als root zu öffnen.

Finde die Zeile mit:

GRUB_HIDDEN_TIMEOUT=0

und kommentiere diese Zeile mit einer Raute aus, so dass sie wie folgt aussieht:

#GRUB_HIDDEN_TIMEOUT=0

Hierdurch wird Grub2 beim booten nicht mehr versteckt und taucht für 10 Sekunden auf. Wenn man nix tut, bootet dann Ubuntu normal.

Schritt 4 – Plop benutzen:

Sowohl Grub als auch Plop und etwaige daran hängende Menüs können leider weder über Maus noch über Tastatur gesteuert werden. Es bleibt nur die Sensortaste des Wetab oben links. Eine „1-Tasten-Bedienung“ erlaubt keine sehr große Komplexität. Die Befehle sind folglich einfach:

Kurz drücken = Nächster Menüpunkt
Lang drücken = Enter

Ein „zurück“ gibt es nicht, wenn man am gewollten Menüpunkt vorbei ist, weil man zu oft gedrückt hat, bleibt nur der Aus-Schalter und Neustart.

Um Plop zu nutzen drückt man so lange kurz bis Plop in Grub2 markiert ist. Dann einmal lang, Plop wird aufgerufen. Mit eingesteckter bootfähiger USB-Quelle kann dann in Plop per mehrmals kurz drücken der Menüpunkt „USB“ ausgewählt werden und via langem Drücken ausgewählt werden.

Schritt 5 – Tips und Weiterführendes:

Es hat sich gezeigt, dass auch mit dieser Variante USB-booten nicht das Zuverlässigste ist, was das Wetab kann. Oft bleibt der USB Stick beim booten schlicht hängen. Das Installationsimage von Ubuntu z.B. kommt zwar immer ins Anfangsmenü, das wieder über kurz und lang Drücken des Sensortasters zu bedienen ist, bei der Auswahl „Installation“ oder „Ausprobieren“ blinkt der Stick aber in vielen Fällen nur ca. 1 Sekunde und friert dann ein. Also Neustart und wieder versuchen. Den Grund hierfür habe ich nicht finden können. Nach ein paar Versuchen klappt es aber immer, wobei „ein paar“ durchaus 20 sein können, wenns doof läuft.

So, ich hoffe, das ist einigermaßen hilfreich. Im Zweifel ists zumindest für mich eine gute Gedankenstütze.

In diesem Sinne…

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