Ein heikles Thema…

Mal ein kleiner Gedanke zum Thema Abtreibung bei Vergewaltigung… aus einem Thread, denn ich kommentieren durfte…

Sorry, ich bin grad in der Stimmung, mal Klartext zu schreiben 🙂

Manch einer tut hier gerade so, als wäre Kinderkriegen sowas wie einkaufen.

„Vergewaltigt? Darf man nicht abtreiben, kann man ja zur Adoption freigeben“ABER

Das heisst dann dich immer noch, dass man weiß, dass die Frucht der erlittenen Tat irgendwo da draußen ist!
Das heisst immer noch, dass man weiß dass der Vergewaltiger seinen radikalen Vermehrungstrieb maximal erfolgreich umgesetzt hat.
Das heisst noch immer, dass der Täter für seine Tat durch erfolgreiche Fruchtsetzung belohnt wird.

Damit darf man sich dann erstmal 9 Monate ganz bewusst rumschlagen und die immer noch vorhandenen Risiken einer Geburt auf sich nehmen.

PLUS die gesellschaftliche Stigmatisierung, ein Vergewaltigungskind zur Welt gebracht und weggegeben zu haben. Erzähl das als Frau mal nem neuen potentiellen Partner… viel Spaß.

Hinzu kommt die heute weit verbreitete Annahme, dass auch Charakterzüge durchaus erblich sind, verbunden mit dem lebenslang nagenden Zweifel
„_was_ habe ich da in die Welt gesetzt?“
„Wird das Kind den ‚Charakter‘ des Erzeugers haben?“

Es ist unglaublich anmaßend in meinen Augen, und da nehme ich dann auch mal die mir sonst so gerne eigene Relativierung raus, diese Faktoren als nichtig abzutun und in der Diskussion komplett auszublenden.

Ob diese Zeweifel berechtigt sind oder nicht, unsere Gesellschaftlichen Ressentiments und Erfahrungen geben sie mehr oder weniger vor. Sie sind in unserem Denken verankert und sie lassen sich nicht wegdiskutieren.

Die Frau hat ein ewiges Los zu tragen.

Und irgendwann, 18 Jahre später, könnte man dann auxh noch jederzeit, auch wenn man das Kind weggegeben hat, mit einem Anruif konfrontiert werden…. denn das Anrecht haben Adoptionskinder heute, und selbst wenn nicht, finden sich findewilligen auch Möglichkeiten… und schon ist man emotional wieder in die Vergangenheit geworfen…

Sich da hinzustellen und von Austragen und Weggeben zu reden, ist an Zynismus kaum zu überbieten, wenn man sich selbst in diese Situation nie aktiv hineingedacht hat….

Ihr redet von lebenslänglich. Auch für die potentielle Mutter.

Just my 2 cents….

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