Archiv der Kategorie: Medien & TV

Sendung mit dem Elefanten

Bin ich doch die Tage morgens – zu fast noch nachtschlafener Stunde – mit meiner kleinen Tochter bei der „Sendung mit dem Elefanten“ auf KiKa gelandet…

Erst hielt ichs ja irrtümlich für die gute alte Sendung mit der Maus, aber nein, mittlerweile hat das kleine blaue Rüsseltier offenbar eine eigene Sendung – für die ganz kleinen wenn ich das richtig sehe – bekommen.

Was soll ich sagen, ich hab mir dann also 2-3 Beiträge interessiert angeschaut und war nahezu schockiert…

Angefangen hats ganz harmlos mit einem kleinen „Sketch“ gespielt von Anke Engelke. Handlung: Sie sitzt am Frühstückstisch und guckt auf einer Liste, ob sie denn alles erledigt hat, was sie an dem Tag erledigen muss.

Einer der Punkte war: Obst essen.

Was macht sie also, sie stopft sich eine komplette Banane – ohne Schale – in wenigen Sekunden in den Mund und spricht den Rest des Sketches nahezu komplett mit dieser Banane im Mund… von der Sache her nichts wirklich kritisches, aber pädagogisch dann doch auch nicht besonders wertvoll – außer vielleicht als Negativ-Beispiel – hat man doch als ich noch ein Kind war von den ach so bösen Eltern noch so schwer nachvollziehbare Dinge gelernt, wie nicht mit vollem Munde zu sprechen. Sendung mit dem Elefanten weiterlesen

Ikea und neue D-Max Erfahrungen

Ich muss sagen, ich bin schockiert, paralysiert, gelähmt… (ich bin mir der Doppelmoppelei hier bewusst)

Da hat meine Frau uns doch gestern Nachmittag mit Ikea-Material bis zum Abwinken eingedeckt, das Ziel verfolgend, dem Wohnzimmer ein neues Ambiente – was immer ein Ambiente auch sein mag – zu verpassen. Gegen 15 Uhr sei sie wieder zu Hause, sagte sie – bewaffnet mit „Besta“ oder so ähnlich – und entschwand mit ihrer Mutter gen Bremen.

Wie’s dann immer so ist, wenn man Mädels allein zum Ikea lässt… es wurde 15 Uhr, 16 Uhr, 17 Uhr und wer war nicht zurück?!? Verschollen in den schier unendlichen Weiten dieses geradezu legendären schwedischen Möbelhauses, das mittlerweile wohl in der Hälfte der zivilisierten Haushalte der Welt die Wohnzimmereinrichtung herstellt oder doch zumindest maßgeblich beeinflusst wurde die Zeit dann doch vergessen.

Gegen 18 Uhr war’s dann letztlich soweit, sie klopfte an die Tür… Ich durfte dann gnädigerweise das Auto um ca. 100 – 150 Kg Pressholz, Schrauben und Imbusschlüssel erleichtern und wurde, nachdem ich die schwedischen Kartons fein säuberlich im Wohnzimmer aufgereiht habe, mit der fröhlichen Aussage „los gehts, die bauen wir heute noch auf“ konfrontiert. Ikea und neue D-Max Erfahrungen weiterlesen

Was Frauen wollen… *bisschen Satire*

Ich gucke gerne Filme.

Laut müssen sie sein, so richtig krachen soll’s, Action, Geballer, die Fetzen müssen fliegen. Alternativ ist auch eine Komödie nicht schlecht, so richtig zum lachen, zum Brüllen witzig halt, am besten so, dass man am nächsten Tag vom ausdauernden, herzhaften Gelächter einen schönen Bauchmuskelkater hat.

Kopf abschalten, Film geniessen…. Stereotype… gut/böse… Held/Bösewicht… was auch immer… Hauptsache nicht zu viel denken…

Da stellt sich mir persönlich des Öfteren die Frage „warum gibts eigentlich Dramen?!?“.

Ich möchte die Behauptung aufstellen „Männer gucken keine Dramen!“

Tatsächlich ist es zumindest in meinem Bekanntenkreis so, dass eigentlich (entschuldigt bitte das weiche Wort) Frauen Dramen gucken… bzw. die Initiative zum Gucken von Dramen ergreifen. Männer müssen dann häufig – mangels einer guten Ausrede oder Fluchtmöglichkeit – das Leid ertragen und mitschauen.

Filme, die ganz alltägliche Probleme anderer inszenieren und zelebrieren? Gibt es nicht genug reale Probleme? Muss ich jetzt zusätzlich noch fiktive Probleme haben? Ich versteh das nicht… in Filmen möchte ich doch von den Problemen dieser Welt abgelenkt werden, oder? Hilft es etwa weiter, sich Dramen anzuschauen und sich dann einzubilden, den anderen ginge es noch schlechter als einem selbst? Oder setzt vielleicht das Schauen von Dramen den eigenen „Problem-Toleranzlevel“ durch Abstumpfung hoch?

Manche Leute scheinen sich jedenfalls regelrecht an den medial zur Schau gestellten Problemen anderer -fiktiv oder real, egal – zu ergötzen…. und entwickeln beim Konsum von Dramen schon fast Suchtcharakter… bei mir hinterlässt das ein Fades Gefühl…

Vielleicht liegts einfach an der männlichen Haltung, jedes Problem schnell und effizient „lösen“ zu wollen. Darauf sind wir wohl – „Ugh-ich haben Feuer machen!“ – programmiert… Vielleicht können Frauen bei Dramen wirklich abschalten, Männer können das (imho) nicht…

Liebe Frauen… in diesem Sinne bitte ich um Verständnis, wenn Eure Männer keine Dramen schauen wollen… Dramen bedeuten für Männer meiner bescheidenen Ansicht nach schlicht puren Stress, ist es doch dem Zuschauer meist ziemlich schnell offenbar, wie die bestehenden Probleme zu lösen wären… doch eingreifen? Das geht nicht…

Für den Mann an sich ist das fatal. Handlungsunfähig zuzuschauen, wie sich fatale Ereignisketten entspinnen? Mit gebundenen Händen auf dem Sofa zu sitzen? Fassungslos zuschauen, wie die eigene Partnerin das alles in Seelenruhe verfolgt….

Schonmal gemerkt?!? Männer haben bei solchen Filmen die Tendenz Dinge wie „Warum erzählt er ihr denn nicht einfach die Wahrheit“ zu sagen, womit in vielen dieser Filme schon das Problem gelöst wäre… diese Situationen treiben uns einfach den Puls hoch, das Hirn – so vorhanden und einsatzfähig – arbeitet auf Hochtouren, die Hormone versetzen den Körper in Alarmbereitschaft… „Helfen!!!“ – „Problem lösen!!!“ und je weiter sich, wie allgemein in Dramen üblich, die Situation verfährt… umso stressiger wird es…

Vielleicht liegt das an einer grundsätzlich unterschiedlichen Denkweise… schonmal gemerkt, wenn „Mann“ nach Hause kommt und sagt „Mein Vorgesetzter hat mich heute in der und der Sache total unfair behandelt, ich fühl mich regelrecht gemobbt“ dann hört „Frau“ in der Regel zu und gibt ein wenig „seelischen Beistand“ um „Mann“ wieder aufzubauen (Woraufhin „Mann“ sich unverstanden und ungeliebt fühlt, weil sein Problem weiterhin besteht)….

Andersrum – wenn „Frau“ das Gleiche zu „Mann“ sagt, dann schmeisst „Mann“ die Problemlösungsmaschine an und fängt an zu diskutieren „Da kannst Du doch rechtlich dagegen vorgehen“ oder „wende Dich doch an seinen Vorgesetzten, das darfst Du nicht auf Dir sitzen lassen“ (Woraufhin „Frau“ sich unverstanden und ungeliebt fühlt, weil „Mann“ nicht einfach zugehört und seelischen Beistand im Sinne von „wird schon alles wieder“ gegeben hat, sondern Lösungen fordert, wo nach Meinung der Frau keine Lösungen nötig sind, ausser, sich das ganze mal „von der Seele“ zu reden)…

Vielleicht kann ja mal eine Frau einen Kommentar posten, wie sich ein solches Film-Drama aus ihrer Sicht darstellt… was daran reizvoll ist, und wie man sich all das anschauen kann, ohne wie weiter oben beschrieben zu reagieren….

lg
Marc

Neue Kultur

Was ist eigentlich Kultur? Was ist Subkultur? Was ist „Kulturgut“?

Klar ist: Kultur ist kein statisches Konstrukt, sie verändert sich. Neues bildet sich heraus, altes verblasst…. Musikstile ändern sich, Medien verändern sich, neue technische Möglichkeiten schaffen neue Kultur. Natürlich dauert es etwas, bis eine erkennbare Strömung als Kultur wahrgenommen wird…

Seit August 2008, also bereits seit mehr als einem Jahr, gelten nun Video/Computerspiele offiziell als Kulturgut. Der Bundesverband der Entwickler von Computerspielen GAME ist in den Deutschen Kulturrat aufgenommen worden… man sollte doch meinen, dass damit das Videospiel an sich und somit auch der Gamer langsam zumindest tendenziell gesellschaftliche Anerkennung oder zumindest Toleranz erfahren sollte…

Dennoch… immer wieder landen erstklassige Spiele auch heute noch auf dem Index… anstatt eine sinnvolle Regelung analog zu anderen Systemen zu schaffen, nach der Spiele z.B. eine Art FSK-18 Stempel als schlimmstes Übel zu befürchten haben – solange sie nicht gerade rechtswidrige Inhalte darstellen – sehen sich auch heute noch die meisten Vertreiber von Spielen „härterer“ Gangart gezwungen, ihr „Kunstwerk“ – das ein Spiel zweifellos darstellt – zu verstümmeln, um nicht von der offiziellen Bildfläche zu verschwinden.

Versteht mich nicht falsch, ich bin A kein Hardcore-Gamer und möchte hier auch B kein Plädoyer gegen den Jugendschutz von mir geben. Ich sehe es allerdings als notwendig an, dass gesellschaftlich erkannt wird, dass die heutige Zielgruppe von Videospielen nicht nur aus 11jährigen besteht, sondern zu einem mehr als relevanten Anteil aus erwachsenen jenseits der 30, die doch durchaus nicht vor der Darstellung von Blut in der Farbe Rot (viele Spielefirmen weichen hier auf Ersatzfarben aus, um einer möglichen Indizierung zu entgehen) oder dem Realismus eines sich nicht in Luft auflösenden oder zum Betonklotz erstarrenden Kadavers (eine weitere gern vorgenommene „Beschneidung“ von Spielen) geschützt werden müssten.

Ich denke, dass der normal tickende Teil unserer Bevölkerung es gelernt hat, zwischen Videospiel und Realität sehr klar zu differenzieren, wahrscheinlich ist die haptische und akustische Erfahrung einer Spielzeugpistole mit Knallmunition bei entsprechendem Räuber und Gendarm-Spiel psychisch abstumpfender, als es das Herumdrücken auf einem kleinen Plastikriegel je sein kann… ich denke auch, dass sich im Bereich der Video- und Computerspiele bei entsprechenden Regelungen relativ Problemlos analog den „ab-18“-Bereichen in Videotheken entsprechende Nischenläden oder geschützte Bereiche in Spielabteilungen einrichten ließen, die dann nur erwachsenen zugänglich sind… vielleicht wäre das ja eine Option… ich weiß es nicht…

Wollt ich nur mal gesagt haben 🙂

lg

Marc